Maximilian Ghetto

(…) Ein mittlerweile selten gewordenes Fanexemplar ist der mit der Kutte und irgendeinen albernen Hut auf dem Kopf. Der meist männliche Fan, der mit einer Jeansweste, die über der eigentlichen Jacke getragen wird und mit Aufnähern des eigenen Vereins übersät ist und häufig bis zum Boden reicht, findet sich immer seltener. Übrig geblieben aus den 80er-Jahren, kommt aber auch er immer wieder auf die Tribüne, trinkt literweise Bier und ist voll und ganz auf die Mannschaft auf dem Platz fixiert.…

Selbst ein mittelmäßiges Spielerexemplar bekommt wöchentlich, im Durchschnitt, ungefähr die gleiche Kohle, die der kleine Malocher an der Werkbank im Jahr kassiert und das völlig zurecht. Ist der Spieler doch dermaßen hohen Belastungen ausgesetzt, die nur durch übermäßig viel Geld zu kompensieren sind. Darunter zählen die dauerhafte Trainings- und Spielbelastung, Reisebereitschaft im Privatjet und Unterbringung im Nobelhotel, Massagen und die beste ärztliche Betreuung, die es in der…

Es ist schon mehr als verwunderlich. Es ist einfach nicht normal, irgendwie vom anderen Stern und ein Fehler in der Matrix. Da laufen elf Jungs, die gerade einmal der Pubertät entsprungen sind, auf dem Platz herum und haben die Aufgabe ein rundes Leder, möglichst geschickt im Tor der gegnerischen Mannschaft zu platzieren. Wichtig ist den Kickern dabei, dass die atemberaubende Frisur, die man selbst beim Nobelfriseur nur unter der Hand bekommt, auch nach und während der sportlichen Betätigung…

Du hast gut Lachen in deinen schicken Stiefeln. Dir geht es gut in deinen warmen, noblen Klamotten. Doch setz dich mal zu uns. Hier unten auf den ausgetretenen Stufen aus Beton. Spüre, wie die Kälte langsam in deinen Körper kriecht und von ihm Besitz ergreift. Richte den Blick aufwärts und schaue in die Gesichter, die dich verächtlich anstarren. Halte den Pappbecher hoch, damit ein paar Cent hineingesteckt werden können, von den Wenigen, die Mitleid haben. Setz dich zu uns, aber nicht ohne…

(…) Auch die Kellner der kleinen, am Pool angesiedelten Bar, machen sich eiligen Schrittes auf, um ihren Kollegen zur Hilfe zu kommen. Die vier dürren, armseligen Burschen mit Armen wie Streichhölzern, meinen es gut, doch es wird sich herausstellen, dass es nicht die beste Entscheidung war, die sie in ihrem von Arbeit bestimmten Leben, jemals getroffen haben. Auch Carol und Harvey wollen mitmischen... Carlos liegt mittlerweile auf dem Boden unter dem russischen Hünen, der sein Gesicht mit den…

(…) Mit bösen Blick, zuckender Brustmuskulatur und malmenden Kiefern schauen sich die beiden Widersacher in die Augen. Kaum eine Hand passt zwischen den beiden, so verschiedenen Gesichtern. Auch der Engländer, der immer noch auf seinem Platz hinter den Girls steht und an dem Pfeiler lehnt, kommt nun in Wallung. Es ist der Mann, der schon in seiner frühesten Kindheit, mit seinen drei älteren Brüdern den unterklassigen Vorstadt-Fußballverein unterstützt hat. Der Mann, der später zum saufenden…

Einige der weiblichen Walrosse sind bereits im Wasser und hüpfen auf und nieder, lassen ihre Hüften kreisen und die mächtigen labbrigen Busen wippen. Kein schöner Anblick. Ganz im Gegenteil zu den vier Rasseweiber, die sich endlich ihrer blauen Shirts entledigt haben und nun vormachen, was die Dicken im Pool, mehr schlecht als recht, nachmachen. Das findet wohl auch ein Engländer mit mächtigen Bierbauch und einen Sonnenbrand im Gesicht, der seines Gleichen sucht, aber nicht findet. Der Tommy…

Neulich, es ist gar nicht lange her, da war ich im Urlaub. Wie einige anderen Idioten bin ich früh aufgestanden, um mein Handtuch auf einer der Liegen zu drapieren und dann eilig zum Frühstück zu spurten. Ausgiebig, ja langatmig, wurde dann gespeist, denn der Platz am Pool ist ja reserviert. Scheiß auf die, die im Urlaub auspennen wollen und dann zu spät kommen. Ist nicht mein Problem, denn ich habe meinen Wecker schließlich gestellt und bin trotz mörderischen Kater aufgestanden.Nun, nach drei…

Ich kannte mal eine Frau. Die war klasse. Die hatte Klasse. Ich nannte sie liebevoll #Spacemuschi. Auch in der Öffentlichkeit, da hatte ich keine Skrupel. Ihr machte es nichts aus. Ihr gefiel ihr Kosename... https://www.ghettomax.de/index.php?register/

Die Kasse war leer und ich stellte meine Waren auf das Band. Als ich vorn angekommen war sah ich die Kassiererin an. Sie war jung, sie war hübsch und trug eine altmodische Brille. Die beiden obersten Knöpfe ihrer Bluse waren geöffnet und mein Magen schlug Purzelbäume.... https://www.ghettomax.de/index.php?register/

(…) Wir heirateten still und heimlich. Im Standesamt, denn mit der Kirche hatten wir es nicht so. Wir verzichteten auf die Anwesenheit unserer Eltern und anderen Verwandten. Wir wollten schließlich Feiern. Wir luden nur die trinkfestesten Freunde ein und die Party, die in der schäbigsten Kneipe der Stadt stattfand, war grandios. ... https://www.ghettomax.de/index.php?register/

Ein regelrechtes Feuerwerk an Tropfen findet den Weg aus den Wolken, die tief am Himmel stehen, an meine Fensterscheibe. Ich kann den Regen hören und ich will ihn hören. Ich lasse das Fenster auf Kipp, damit ich die plätschernde, nasse Musik deutlich wahrnehmen kann. Er lässt mich melancholisch sein und genau das ist es, was ich will. Der Sound beruhigt und lässt mich nachdenken, über das Leben. Nachdenken über Dinge, die ich an sonnigen Tagen verdränge. Sinnieren über Banalitäten für die ich…

Wenn morgens die unbelegten Stullen auf dem Brettchen liegen und ich den Kühlschrank öffne, springt mir die Fleischwurst direkt ins Auge. Meine Hand greift dann unwillkürlich zu und holt die wohl ekelhafteste Wurstsorte, die mir bekannt ist, postwendend heraus. Hurtig wird dann die Wurstpelle, mit einem scharfen Messer eingeschnitten und die Wurst nackig gemacht. Unweigerlich erinnert die Wurst an einen, dicken Prallen Herrenprengel, den ich nun ungeniert in kleine Scheiben schneide und auf die…

Er trägt teure Marken-Klamotten und sieht aus wie jeder andere. Er steht auf dem Platz mit dem Brunnen, in der Nähe des Bahnhofs, der wie eine stilisierte Eichel aussieht und aus deren Mitte das Wasser wie Ejakulat sprudelt. Er spricht viele Leute an und fragt, ob sie was bräuchten. Er muss Geld verdienen, denn auch er steht unter enormen Druck. Die vielen Kügelchen, in seiner Hosentasche, müssen verkauft sein, bis er am nächsten Morgen das Geld abliefern muss. Wenn er einen potenziellen Käufer…